New Top 7 Feedback-Methoden für den Unterricht | Lernen tipps schule, Pädagogik, Deutsch unterricht

Posted on January 11, 2023 by beate witzlau
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Traditionell war es in der Schule oft üblich, dass Feedback nur vom Lehrer* vergeben wird. Lehrer teilten den Schüler* hauptsächlich in Form von Noten mit, was sie richtig oder falsch gemacht haben. Selten war es umgekehrt der Fall, dass Schüler dem Lehrer mitteilen können, was ihnen besonders gut oder weniger gut am Unterricht gefiel. Dabei ist es für alle Unterrichtsbeteiligten gleichermaßen wichtig, Feedback zu erhalten und auch zu geben. Doch, wie auch längst schon in der Wirtschaft erfolgreich etabliert, wächst auch an deutschen Schulen in kleinen Schritten eine Feedback-Kultur heran.Eine Feedback-Kultur zu entwickeln bedeutet vor allem, dass sich alle Unterrichtsbeteiligten regelmäßig und gegenseitig mitteilen, was überhaupt notwendig ist, um eine gute Lernatmosphäre zu schaffen bzw. auch was gut im Unterricht funktioniert und woran jeder Beteiligte, sei es Lehrer oder Schüler, arbeiten sollte.  Wichtig ist auch, dass Feedbacks regelmäßig durchgeführt werden. Nur dadurch wird der Feedback-Prozess zu einer gewissen Selbstverständlichkeit, ganz ähnlich wie bei einem Ritual, wie z.B. dem Wiederholen der letzten Stunde am Anfang der neuen Stunde oder dem Vokabelabfragen. Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass Feedback dazu genutzt wird, um letztendlich Verbesserungen im Unterricht herbeizuführen. Aber da aller Anfang schwierig ist, möchten wir mit diesem Beitrag zeigen, warum Feedback wichtig ist, was es zu beachten gibt und welche Feedback-Methoden es generell gibt.--------------------------------------------------------------------------------------------------Warum ist Feedback wichtig?Regelmäßiges und ehrliches Feedback bringt jeden persönlich weiter. Durch regelmäßig eingeholtes Feedback können Schwachstellen aufgedeckt und Unterrichtsinhalte verbessert werden. Außerdem fühlen sich deine Schüler von dir ernst genommen. Feedback hilft euch dabei, eigene Erlebnisse noch einmal Revue passieren zu lassen und sich selbst kritisch zu hinterfragen. Ebenfalls lernen deine Schüler durch verschiedene Evaluationsmethoden mit Kritik umzugehen und selbst auch sachliches Feedback zu geben, welches sich an dem Verhalten anderer Person orientiert und nicht an deren Persönlichkeit. Zusammenfassend lassen sich die folgenden Vorteile auf Schüler- und Lehrerseite darstellen:Mit dem Feedback deiner Schüler erfährst du, wie dein Unterricht ankommt. Feedback ermöglicht das Abgleichen der eigenen Wahrnehmung mit der Wahrnehmung der Schüler und hilft so die Stärken und Schwächen des eigenen Unterrichts zu identifizieren.Als Lehrer erfährst du eine Entlastung durch eine kooperative Unterrichtsentwicklung mit deinen Schülern. Deine Schüler sind indirekt an der Entwicklung deines Unterrichts beteiligt, was dich längerfristig entlasten wird, da die Last auf mehreren Schultern verteilt wird.Feedback ermöglicht dir eine stress- und konfliktfreie Kommunikation zum Unterrichtsgeschehen durchzuführen und produktive Gespräche über den Unterricht zu führen.Deine Schüler fühlen sich durch Feedback ernstgenommen, denn sie erhalten die Möglichkeit, sich konstruktiv zum Unterricht zu äußern und sich aktiv an der Unterrichtsentwicklung zu beteiligen.Deine Schüler lernen, unter Beachtung bestimmter Regeln, qualifizierte und sachliche Kritik zu äußern und auszuüben.--------------------------------------------------------------------------------------------------Was gibt es zu beachten?Feedback-Regeln für eine wirksame RückmeldungFeedback soll:den Feedbacknehmer darauf aufmerksam machen, was sein Verhalten für den anderen bedeutet und derjenige sich dabei fühle (positiv und negativ)den Feedbacknehmer informieren, wie er besser auf die Bedürfnisse und Gefühle Rücksicht des Gegenüber nehmen kann (als Hilfe nicht als Anklage)den Feedbacknehmer aufklären, was die Zusammenarbeit erleichtern könnteUm das zu erreichen, sollte eine Rückmeldung:möglichst beschreibend, nicht wertend seinpositive und negative Kritik abwechseln — “Kritikburger” → immer mit einer positiven Aussage das Feedback abschließen!die Kritik an konkreten Situationen und Beispielen verdeutlichenkeine Interpretation oder Infragestellung des Gegenübers beinhaltenUrsachen für das Verhalten berücksichtigenVerhalten kritisieren, was wirklich veränderbar ist (brauchbare Kritik)keine persönlich werdende Kritik beinhalten (Kritik ist stets auf das Verhalten, nicht die Person bezogen)die Bedürfnisse aller Beteiligten angemessen berücksichtigenkeine Aufforderungen oder Änderungen beinhalten — dem Empfänger der Rückmeldung ist selbst überlassen, wie er mit der Kritik umgehtauf die eigene Person, die eignen Gefühle und Erlebnisse bezogen seinneue Informationen liefern und nicht dauerhafte Kritikpunkte aufgreifenWörter wie “immer”, “nie” oder “ständig” in jedem Fall vermeidennicht mehr Informationen liefern, als der Empfänger verarbeiten kannkonstruktiv sein und Möglichkeiten für die Zukunft bietensubjektiv formuliert sein — nicht “du hast”, sondern “mir ist aufgefallen”Der Empfänger dieser Rückmeldung sollte:auch wenn es schwer fällt, sich nicht rechtfertigen oder verteidigenden Anderen ausreden lassendie Kritik stumm entgegennehmennur bei Verständnisfragen sachliche Nachfragen stellendankbar sein für Feedback, denn jede Rückmeldung hilft, kompetenter zu werden, auch, wenn sie falsch geäußert wurde.Feedback geben ist nie eine leichte Angelegenheit. Weder Rückmeldungen geben, noch Rückmeldungen anzunehmen ist einfach. Beides kann weh tun, peinlich sein oder eine Abwehrhaltung auslösen. Es ist immer schwer das eigene Selbstbild zu überdenken und zu korrigieren. Der offene Umgang mit Gefühlen und Kritik muss von den meisten Schülern, aber auch einigen Lehrern erst geübt bzw. erlernt werden.Kritik ist jedoch immer positiv, egal wie negativ sie auch erscheint, denn nur durch gute Kritik kann auch eine gute Leistung erbracht werden.--------------------------------------------------------------------------------------------------Welche Feedback-Methoden gibt es?1. Fünf-Finger-MethodeFür diese Methode brauchst du nichts weiter als deine Hände. Bei der Fünf-Finger-Methode malt jeder Teilnehmer auf die eigene Hand. Jeder Finger steht dabei für die Antwort auf eine Feedback-Frage:Daumen: Was war super?Zeigefinger: Was habe ich gelernt?Mittelfinger: Was kann verbessert werden?Ringfinger: Was nehme ich mit (positiv und negativ)?kleiner Finger: Was kam zu kurz?Handfläche: Was ich sonst noch sagen möchte/ Was ich mir wünsche?/ Weitere Vorschläge?Die Fünf-Finger-Feedback-Methode bietet eine Alternative zu Feedback-Fragebögen. Alle Teilnehmer können auf anschauliche Art Kritik im negativen und positiven Sinn äußern. Auf Grund des geringen Platzes sind die Schüler gezwungen, sich kurz und knapp zu fassen.2. Offenes BewertungsplakatZum Abschluss der Stunde, des Themas, etc. wird neben der Tür des Klassenraums ein Plakat aufgehängt. Das Plakat gibt den Schülern die Möglichkeit, kurz vor dem Verlassen des Raumes, eine Bewertung abzugeben. Dafür setzen sie ein Kreuz auf einer Skala von “++” bis “- -” und können, falls gewünscht, Anmerkungen unter den Punkten “Was hat mir gefallen?” “Was hätte ich mir anders gewünscht?/ Was wünsche ich mir zum nächsten mal?” schreiben.Fällt dir auf, dass sich vor allem Rückmeldungen im negativen Bereich häufen, solltest du das Feedback zu Beginn der nächsten Stunde noch einmal aufgreifen und schriftlich (anonym) oder mündlich nach Ideen, Verbesserungsvorschlägen fragen.3. ZielscheibeBei der Zielscheiben-Methode werden 6 bis 8 Themen-/und Praxisfelder vorgegeben, die mit Hilfe von eingezeichneten Punkten bewertet werden. Die Aspekte zur Beurteilung sind als Felder überhalb der Zielscheibe angeordnet als Überschriften zu den jeweiligen Kreissegmenten.Jedem Feld wird eine bestimmte Farbe zugeordnet. Innerhalb der Zielscheibe finden sich 4 bis 5 Bewertungsstufen, die mit Hilfe von innenliegenden Kreisen dargestellt werden. Die Bewertungsstufen sind bewusst offen gehalten. 1 ist das Beste und 4 bzw. 5 das Schlechteste.Es zählt bei der Feedbackgebung die positive oder negative Erlebnisqualität der Schüler. Je näher ein Punkt in die Mitte des Kreises gemalt wird, desto positiver ist die Bewertung innerhalb des Teilbereiches. Die Punkte, werden entsprechend der Farbe des Feldes, für die sie stehen, eingezeichnet. Anschließend werden alle Punkte mit einem andersfarbigen Stift verbunden. Der anschließenden Bildbetrachtung kann entnommen werden, wo Schwierigkeiten liegen und wie die durchschnittliche Unterrichtsqualität aussieht. ergibt sich ein enger Kreis, nah am Zentrum, ist der Unterricht sehr gut. Schwenkt ein Teilbereich aus dem Kreis, sollte an diesem gearbeitet werden.4. Vier-Ecken-MethodeIn den vier Ecken des Klassenzimmers werden vier verschiedene Plakate mit unterschiedlichen Meinungen und/oder Feedbackpunkten aufgehängt. Die Schüler ordnen sich dem Plakat zu, bei dem sie am meisten Übereinstimmungen mit ihrem Standpunkt sehen oder Diskussionsinteresse verspüren. Innerhalb, der sich so gebildeten Gruppen, werden Argumente und Erfahrungen ausgetauscht. Nach ca. 5–10 Minuten trägt ein Schüler aus der Gruppe die wichtigsten Punkte vor.5. Feedback FragebogenEin Schülerfragebogen zum Einholen von Feedback ist wohl die mit Abstand bekannteste Evaluationsmethode. Am Ende der Unterrichtsstunde oder Unterrichtseinheit wird den Schülern ein Fragebogen ausgeteilt, den die Schüler möglichst anonym beantworten. Du kannst hier ganz gezielte Fragen stellen, die von den Schülern anhand von einer Skala (z.B. der Notenskala 1–6 oder mittels verschiedener Smilies) beantwortet werden.Fragen können z.B. sein: “Die Klasse war heute konzentriert, ich konnte ungestört lernen.” oder “Ich verstehe mich gut mit meinen Mitschülern”. Der Bewertungsbogen kann auch einige offene Fragen enthalten, bei dem Ihre Schüler konkrete Angaben machen können. Wichtig ist, dass der Fragebogen insgesamt nicht zu lang ist und dadurch nicht zu viel Zeit vom eigentlichen Unterricht wegfällt. Im Anschluss ist empfohlen, die Feedback-Ergebnisse mit der Klasse zu besprechen, um mögliche Fragen zu beseitigen.6. Wollfaden-MethodeEin ganz normaler Wollfaden reicht schon aus, um Feedback einzuholen. Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie mit Hilfe eines Wollfadens Feedback eingeholt werden kann. Die erste Methode dient vor allem für den Rückblick auf eine längere Unterrichtsreihe oder ein Praktikum. Die zweite Methode kann sehr gut z. B. als Evaluation einer Unterrichtsstunde genutzt werden. Beide Methoden setzen offenes Feedback, d.h. einen offenen Austausch im Plenum voraus. Zuerst bildest du einen Stuhlkreis und gibst jedem Schüler einen Wollfaden. Die Schüler sollen mit dem Wollfaden Ihre Gefühle und Eindrücke während der Unterrichtsreihe, des Praktikums usw. niederlegen. Dabei gibt das entstandene Muster den Gesamteindruck der Schüler wieder. Haben alle Schüler Ihren Wollfaden vor sich liegen, werden Sie aufgefordert der Reihe nach zu erklären, warum Sie den Faden so gelegt haben, bzw. was das Muster zu bedeuten hat. Liegt der Faden zum Beispiel vorne flach und hinten hoch, kann das bedeuten, dass es auf Dauer immer interessanter wurde und mehr Spaß gemacht hat, wurde eine Welle gelegt gab es evtl. einschneidende Höhen und Tiefen, oder wurde der Faden kreuz und quer gelegt, dann war dem Schüler vielleicht etwas unverständlich oder es gab ein großes Durcheinander.7. FadenkreuzMit zwei langen Fäden oder alternativ einem Kreppband wird ein Fadenkreuz auf den Boden gelegt/geklebt. Es werden zwei Bewertungskriterien, z.B. “Klima: freundlich — angespannt” oder “Zufriedenheit: groß — gering”, auf Kärtchen geschrieben und einem Feld zugeordnet hingelegt. Die Schüler zeigen Ihre Wertung dadurch, dass sie sich auf die einzelnen Felder stellen.--------------------------------------------------------------------------------------------------Passende Unterrichtsmaterialien zu Thema Feedback       --------------------------------------------------------------------------------------------------* Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir in diesem Artikel die neutrale Form der Begriffe Lehrer und Schüler, sprechen hierbei aber sowohl Lehrer & Lehrerinnen, als auch Schüler und Schülerinnen an.Quelle: KMK-Unterrichtsdiagnostik, © A. Helmke

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22.03.2021 - Top 7 Feedback-Methoden für den Unterricht

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